Junge Talente schnuppern Forschungsluft: 20. Jubiläum der International Summer Science School Heidelberg
31 vergessene Socken, rund 80 Mal Übergepäck beim Heimflug und 30 Liebespaare – auch diese kuriosen Fakten fließen mit in die Bilanz von 20 Jahren International Summer Science School Heidelberg (ISH). Bei der ISH bekommen talentierte Schülerinnen und Schüler aus vier Kontinenten vier Wochen lang Einblicke in die Heidelberger Forschungswelt und lernen Stadt und Region kennen. Nahezu alle bisherigen Teilnehmenden konnten dabei Kontakte für die Zukunft knüpfen, bei mehr als 80 Prozent war die ISH hilfreich für den beruflichen Werdegang, wie eine Umfrage unter den bislang rund 250 ISH-Absolventen jüngst ergab.
„Wir möchten mit der International Summer Science School Heidelberg den internationalen Austausch fördern und talentierte Nachwuchsforscher für die Wissenschaftsstadt Heidelberg begeistern“, sagte Erster Bürgermeister Bernd Stadel bei der Eröffnung einer Ausstellung zur ISH anlässlich des Jubiläums. „Ein Großteil der ISH-Absolventen plant eine Rückkehr nach Heidelberg oder war bereits ein zweites Mal hier – ob als Tourist, Student, Doktorand oder Postdoc. Vielen jungen Teilnehmern gibt das Programm wichtige Impulse für die Studien- oder Berufswahl: Mehr als die Hälfte der bisherigen Teilnehmer arbeitet heute in dem Bereich, in den sie während der ISH reingeschnuppert hat.“
„In den vergangenen Jahren konnten wir erfolgreich Verbindungen zu einigen Partnerorganisationen, beispielsweise in den USA und Australien, schaffen. Das erlaubt den Teilnehmern, ihr durch die ISH geflochtenes Netzwerk noch zu vergrößern und die sehr gute Reputation des Heidelberger ,Erfolgsmodells‘ ISH weiter zu verbreiten“, ergänzte Dr. Philipp Gebhardt, stellvertretender Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der ISH.
„Die Teilnehmer der ISH beschäftigen sich während ihrer Zeit in Heidelberg sehr intensiv mit einem eigenen Forschungsprojekt und lernen dadurch die vielseitigen Aspekte einer wissenschaftlichen Tätigkeit kennen“, erklärte Konrad Müller, Vorsitzender des Kuratoriums der Klaus Tschira Stiftung und einer der Gründungsväter der ISH, bereits im Vorfeld. „Forscherdrang, Interesse daran haben, Neues zu entdecken, Teamarbeit und Durchhaltevermögen – besonders wenn ein Experiment nicht gleich auf Anhieb klappt – sind dabei wichtige Faktoren. Zusätzlich entstehen sehr herzliche und langfristige Verbindungen zu Tutoren und Mitteilnehmern.“
In diesem Jahr beteiligen sich 20 Schülerinnen und Schüler an der ISH, die bis 15. August 2015 dauert. Sie kommen aus Heidelbergs Partnerstädten Cambridge (Großbritannien), Kumamoto (Japan), Montpellier (Frankreich), Rehovot (Israel) und Simferopol (Halbinsel Krim) sowie aus den USA und Australien. Nach gemeinsamen Einführungstagen im ExploHeidelberg, im Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), im Haus der Astronomie und im Max-Planck-Institut für Kernphysik absolvieren die Jugendlichen wissenschaftliche Praktika in verschiedenen Forschungseinrichtungen. Im begleitenden Freizeitprogramm lernen sie zudem Heidelberg und die Region kennen.
Enge Kooperation mit der Heidelberger Forschungslandschaft
Die ISH ist ein Projekt der Stadt Heidelberg in enger Zusammenarbeit mit der Universität Heidelberg und weiteren renommierten Forschungseinrichtungen. In diesem Jahr sind folgende Institutionen beteiligt: BioQuant, Centre for Organismal Studies (COS) Heidelberg, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Haus der Astronomie, Max-Planck-Institut für Astronomie, Max-Planck-Institut für Kernphysik, Zentrum für molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH), Heidelberger Institut für Theoretische Studien (HITS), Institut für Parasitologie (Universitätsklinikum Heidelberg), Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg und ExploHeidelberg.